Sehenswertes Lengerich

Sehenswertes Lengerich

Freuen Sie sich auf Ihren Rundgang durch die Stadt – es erwartet Sie eine Vielzahl interessanter Zwischenstopps zum Schauen, Staunen und Informieren. Gerne geben wir Ihnen hier einen ersten Überblick und wünschen Ihnen schon jetzt viel Vergnügen auf Ihren Rundgang vor Ort.

Das Alte Rathaus, erbaut 1897 und in den 50er Jahren umgestaltet, beherbergte einst die Feuerwache und die Stadtverwaltung. Heute sind dort die Tourist-Information, die Stadtbücherei, das städtische Archiv und Ausstellungsräume zuhause. Es dient auch als Veranstaltungsort und gelegentlich für Ausschusssitzungen. Der Rathausplatz liegt an einer wichtigen Wegekreuzung historischer Handelsrouten.

Gegenüber der Rathausfreitreppe steht die Figur „Friedensreiter“ von Volker Johannes Trieb aus dem Jahr 2003, die die Zeit des Dreißigjährigen Krieges in der Region thematisiert. Ursprünglich verkündete der Friedensreiter den Friedensschluss nach dem Krieg, heute symbolisiert er den Frieden. Der Künstler verfremdet in seinem Werk die traditionelle Reiterstatue und kritisiert die Kommerzialisierung des Friedensjubiläums von 1998. Vor dem Friedensschluss trafen sich 1645 Vertreter der streitenden Parteien zum „Lengericher Conclusum“, was zu einem Mitspracherecht der Reichsstände und freien Reichsstädte bei den Friedensverhandlungen führte und somit eine überregionale Bedeutung in der deutschen Kleinstaaterei hatte.

Das Bauwerk, dessen Ursprung im 13. Jahrhundert liegt, war ein Tordurchgang zum Kirchhof und wurde im 18. Jahrhundert zu Wohnzwecken umgebaut. Später diente es als Rathaus, Gefängnis und Feuerwehrgeräteunterstand. Nach dem Bau eines neuen Rathauses stand das Gebäude leer, wurde aber später als Klassenraum, städtisches Archiv und Geschäfte genutzt. Der Römer ist sicherlich eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt und beherbergt heute ein Restaurant.

Die imposante Stadtkirche, ein ehemaliger Wallfahrtsort, vereint alte und neue Gestaltungselemente harmonisch. Das romanische Portal aus dem 13. Jahrhundert im anglo-normannischen Stil ist ein echtes architektonisches Juwel – einzigartig in der Region! Die Stadtkirche selbst stammt aus dem 14. bzw. späten 15. Jahrhundert, mit dem ältesten Teil, dem Kirchturm, der stattliche 61 Meter misst. Das Kirchenschiff wurde 1497 im spätgotischen Stil als Hallenkirche erbaut, wobei ein mächtiger Pfeiler das Gewicht der Gewölbe trägt.

Innenbesichtigungen sind auf Anfrage bei der Evangelischen Kirchengemeinde (Tel. 05481-80733) möglich.

Das Ackerbürgerhaus, typisch für die Region, hat seine Ursprünge im 17. Jahrhundert und erhielt seine heutige Form mit Haupthaus und klassizistischer Fassade im 19. Jahrhundert. Nachdem es lange Zeit in Familienbesitz war, wurde es an den örtlichen Heimatverein verkauft und behutsam restauriert. Eine Besichtigung des Inneren ist auf Anfrage möglich (Heimatverein, Tel. 05481-1657)

Inmitten der Fußgängerzone befindet sich dieses aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude. Es war das Wohnhaus der Familie Gempt, die hier zunächst eine Zichorien- und Pumpernickelfabrik

betrieb und ab 1856 erst Hanf- und später Drahtseile herstellte. In den späten 1890er Jahren erhielt das Gebäude seine spätklassizistische Fassade. Es ist ein Beispiel für städtisches Wohnen auf dem Land und war der Ursprung eines großen Unternehmens, das Lengerich als Industriestandort etablierte.

Ab 2025 wird im Kontor ein gemütliches Café zuhause sein.

Die Dyckerhoff AG schenkte der Stadt Lengerich anlässlich ihres 125-jährigen Firmenjubiläums einen Betonbrunnen, der 1990 von der Künstlerin Christine Rostalski geschaffen wurde. Der Brunnen soll Design und Wasser vereinen, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen und die Betrachter zu erfrischen und für Kommunikation zu öffnen. Diese moderne Kunst zeigt, dass Beton durch künstlerische Gestaltung auch schön sein kann.

Der umgebende Platz erhielt seinen Namen und eine Gedenkplatte im Jahr 2004 anlässlich der zehnjährigen Partnerschaft zwischen den Sister-Cities Wapakoneta (USA) und Lengerich.

Die Gempt-Halle, Teil des Drahtseilwerkes Gempt, wird seit 2004 als Veranstaltungshalle für Stadt und Region genutzt. Ursprünglich erbaut im Rahmen des Drahtseilwerks Gempt, erlebte die Firma ab 1856 einen rapiden Aufstieg während des Ersten Weltkriegs. Die Gempt-Halle, bestehend aus drei Hallen, wurde für die Herstellung von Draht genutzt und in moderner Stahlbetonskelettbauweise errichtet.

Der für den Betrieb der Glühöfen vorgesehene 60 Meter hohe Schornstein mit Kühlwasserbehälter wurde erst im April 1919 in Betrieb genommen.

Nach verschiedenen Nutzungen wurde der Komplex schließlich 2004 mit finanzieller Unterstützung durch das Land Nordrhein-Westfalen im Rahmen der Regionale 2004 aufwändig umgebaut und als attraktive, vielseitig nutzbare Veranstaltungshalle wiedereröffnet.

Heute freuen sich die Menschen aus Stadt und Region über das abwechslungsreiche Veranstaltungsangebot in der Gempt-Halle.

Der Brunnen „Der Zwischenfall“, geschaffen von Gerd Ruwe im Jahr 1992, befindet sich an historischer Stelle in Lengerich. Es wird vermutet, dass an dieser Stelle der Margaretenbrunnen stand, der während der Wallfahrtszeit im 14. und 15. Jahrhundert von Pilgern aufgesucht wurde. Nachdem zwei Menschen darin ertranken, wurde der Brunnen verschüttet und erst nach über 200 Jahren wiederentdeckt.

Die Skulpturengruppe fächert sich dynamisch zu den Köpfen der Figuren hin auf und zieht die Besucher immer wieder an. Der Brunnen erinnert an einen Vorfall, bei dem der Betrachter erleichtert ist, nicht selbst involviert zu sein. Heute dient das flache Wasserbassin des Brunnens vielen Kindern als Spielplatz an heißen Sommertagen.

Entlang der Friedhofstraße gelangen Sie zur LWL-Klinik, wo Sie über öffentliche Wege die Friedhofskapelle und den Friedhof der ehemaligen Provinzial-Heilanstalt erreichen können. Die Anstaltsfriedhof und -kapelle von „Bethesda“ wurden im Mai 1926 eröffnet, nachdem die Mitnutzung des evangelischen Stadtfriedhofs nicht mehr möglich war. In den 80er und 90er Jahren verfielen Friedhof und Kapelle, bis eine örtliche Initiative sich erfolgreich für den Erhalt des Gebäudes einsetzte.

Die Kapelle ist ein einfaches und zweckmäßiges Bauwerk aus ihrer Entstehungszeit. Sie dient als Eingangstor und Übergangsbereich, der die Ruhe des Friedhofs mit dem Alva-Skulpturenpark verbindet.

Der ALVA-Skulpturenpark ist ein fortlaufendes Projekt des Bürgervereins Offensive Lengerich, das sich in einem modernen Stil präsentiert und die lokale Garten- und Parktradition aufgreift. Er verbindet die LWL-Klinik mit der Helios Klinik und ist Teil des Landschafts- und Naturschutzgebiets „am Kleeberg“.

Der Name „Alva“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Die Kunst währt lang, das Leben ewig“. Eine Skulptur von Jupp Ernst namens „Vanitas vanitatis“ symbolisiert die Vergänglichkeit allen irdischen Strebens. Ein Labyrinth lädt dazu ein, ruhig und konzentriert seinen Windungen zu folgen.

Das „Lengericher Garden Project“, entstanden im Rahmen der Skulptur-Biennale Münsterland 2001 unter der Leitung des amerikanischen Künstlers Ronald Jones, repräsentiert einen Paradiesgarten und wurde gemeinsam mit Patienten der LWL-Klinik und Bürgern von Lengerich gestaltet.

Der Hortensia-Garten ist auf mehr als 10.000 Quadratmetern Fläche der erste Hortensienpark seiner Art in Deutschland. Der Garten ist öffentlich und kostenfrei zugänglich.

Der Lengericher Canyon ist ein alter stillgelegter Steinbruch, in dem sich ein türkisblauen See auf der untersten Steinbruchsohle gebildert hat. Diese außergewöhnliche Landschaft kann von drei Aussichtspunkten aus genossen werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Betreten des Gebiets verboten ist, da es sich um ein Naturschutzgebiet handelt.

Für diejenigen, die in die frühe Geschichte der Region eintauchen möchten, ist das Megalithgrab im Lengericher Ortsteil Wechte eine Empfehlung. Es liegt etwa 4 Kilometer von Lengerich entfernt an der Brochterbecker Straße in der Nähe der Akademie Talaue und wurde 1927 entdeckt. Diese Gräber wurden über lange Zeiträume hinweg für Angehörige einer Großfamilie mit Grabbeigaben genutzt. Die steinernen Elemente sind etwa 4000 Jahre alt und bieten einen Einblick in die Vergangenheit.

Im südlichen Teil von Lengerich, entlang der Straße „Vortlager Damm“ in Richtung Ladbergen, befindet sich der ehemalige Rittersitz „Haus Vortlage“. Dieser befestigte Herrensitz auf einer Motte mit einem hölzernen Palisadenzaun ist seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Standort des Herrensitzes im frühen 18. Jahrhundert an seine heutige Stelle verlegt, wobei die Flurbezeichnung „Zur alten Vortlage“ bis heute daran erinnert. Im Jahr 1991 feierte das Haus Vortlage, bestehend aus einer Mühle, einer Eichenallee, einem Wassergraben und dem Haupthaus (Gutshof und Herrensitz), sein 700-jähriges Bestehen. Die private Anlage kann nur von außen besichtigt werden, aber die klassizistische Architektur des Haupthauses und des Torbogens von 1730 vermitteln einen Eindruck vom früheren Adelsleben.

Das Westfälische Feldbahnmuseum in Lengerich spielt eine wichtige Rolle in der Industriegeschichte der Stadt. Besucher können eine Fahrt mit einer Feldbahn erleben und somit die Industriekultur und Geschichte hautnah erleben.